Wohn- und Bürogebäude als Passivhaus: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Februar 2010, 18:37 Uhr

Wohn- und Bürogebäude als Passivhaus, Wasserburg am Inn Architekt: Richard Kröff, Wasserburg [1]

Bauaufgabe Für eine als "Schwarzbau" errichtete Tiefgaragenzufahrt auf einem innerstädtischen Platz wurde von der Stadt Wasserburg eine städtebaulichzufriedenstellende Lösung anvisiert. Die Maßgabe war, eine Büro- und eine Wohneinheit von jeweils ca. 110 qm über der Tiefgaragenzufahrt zu errichten. Weil es bisher schwierig war, Bauherren von einem Passivhaus "ohne Heizung" zu überzeugen, dient nun das selbstgenutzte Wohn- und Bürohaus als Anschauungsobjekt. Der "Passivhaus-Focus" ausschließlich auf den Energiebedarf sollte mit der Q5 Philosophie von Baukultur und Raumgenuß in Einklang gebracht werden werden. Das Passivhaus Ein Passivhaus ist ein Gebäude, in welchem ein komfortables Innenklima ohne aktives Heizungs- und Klimatisierungssystem erreicht werden kann – das Haus „heizt“ oder kühlt sich eben rein passiv. Per Definition darf der spezifische Jahresheizwärmebedarf nicht größer als 15 kWh/(m²a) sein und der Primärenergiebedarf (!) pro m² Wohnfläche 120 kWh/(m²a) (Raumheizung, Warmwasserbereitung,Haushaltsstrom) nicht überschreiten. Dieser geringe Energiebedarf kann so komplett durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Die Planung-Treppenhaus als Kaltraum im Norden - Abstell-/ Nebenräume im nicht gedämmten EG als Kellerersatzräume - hochgedämmte, kompakte Gebäudehülle - Haustechnik innerhalb dieser gedämmten Hülle - Fensterflächen nach Osten, Süden und Westen für solare Wärmegewinne auch im Winter - Photovoltaik und Sonnenkollektoren im wasserburgtypischen Grabendach, optimal zur Sonne ausgerichtet installiert.

Die Kosten Kosten Bauwerk: 395000 EUR Umbauter Raum: 1548 m³ d.h. 255 EUR / m³ Wohn-/Nutzfläche: 199 m² d.h. 1985 EUR / m²

Bauteile und Baustoffe Außenwand gedämmt: lasierender Silikatanstrich, mineralischer Putz, Steinlamelle, OSB-Platte, Holzständer in Konstruktionsvollholz, ISOFLOC / Lehmziegel, FERMACELL Außenwand ungedämmt: Sichtbeton / Lärchenlamellen Innenwand: FERMACELL, Holzständer in KVH, ISOFLOC Decke über EG: Stahlbeton, TJI-Träger, Fichtenriegel, ISOFLOC, geölte Eichendielen Zwischendecke: Brettstapeldecke, OSB-Platte, Fichtenriegel, Kalksplittschüttung, Eichendielen geölt Dach: FERMACELL, Lattung, Dampfbremse, ISOFLOC, TJITräger,Unterspannbahn, OSB-Platte mit diffusionsoffener Unterspannbahn, Fichtenriegel,Fichtenschalung, Kupferstehfalzdeckung auf Dachpappe Fenster: geölter Holzrahmen in Lärche, Laibungskästen in Multiplex Birke, 3-Scheiben-Wärmeschutzglas Ausbau: Ahorn, Eiche, Rüster, Multiplex Birke, Stahl schwarz, Oberflächen jeweils geölt

Quintessenz: Baustoffe "naturbelassen" verwenden, Bauteile möglichst einfach konstruieren mit hoher Funktionalität Die Haustechnik

Elektro: abgeschirmte Leitungen, Photovoltaikanlage 2,1 kWp, BUS-System

Heizung / Lüftung: kontrollierte Wohnraumbe- und entlüftung über MAICOAEREX-Kompaktgerät mit Plattenwärmetauscher und Nachheizung über Wärmepumpe,Vortem-perierung in Erdkollektor,Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung mit 8 m² Sonnenkollektor, 400 l -Standspeicher

Verschattung: Lamellenrollos im Scheibenzwischenraum

Der Qualitätsanspruch Blower-Door-Test auf Luftdurchlässigkeit (Luftwechselrate = 0,44) Thermografiemessung der Bauteile für Nachweis einer wärmebrückenfreien Konstruktion